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Interview-Reihe: „Frauenpower im virtuellen Raum“ mit Inga Geisler | human. digital. Learning

2. Interview mit Inga Geisler

Die netucate systems GmbH hat drei ausgezeichnete Online-Trainerinnen unter die Lupe genommen und uns einen Einblick in ihre spannende Arbeitswelt verschafft.

Das Motto: 

Mitreißend, erfrischend und aufschlussreich: 3 kluge Frauen > 3 verschiedene Stile > 3 zielgruppenorientierte Auswirkungen! 

Mit dabei sind Inga Geisler, Alexandra Hagemann und Anja Röck.  Es geht darum, drei erfolgreiche, unterschiedliche Online-Trainerinnen durch spannende Interviews ins Rampenlicht zu bringen und aus ihren Erfahrungen zu lernen.  

Das möchten wir mit Ihnen teilen:

  • Perspektivwechsel > Das Geschehen im virtuellen Raum von der Trainerseite aus entdecken.
  • Faktor Mensch > Die Wichtigkeit der menschlichen Verbindung innerhalb des virtuellen Miteinanders erkennen (und damit auch die Angst vor der KI abmildern).
  • Frauenpower > Dem weiblichen Können huldigen, Respekt!

Inga Geisler | human. digital. learning

Damals mutige Pionierin mit prekären Bordmitteln — heute eindeutig Koryphäe im Live-Online-Training:

Trainerin Inga Geisler | Das 2. Interview

Wir erinnern uns: Inga Geisler ist Live Online Trainerin, Blended Learning Designerin sowie Expertin für neue Lerntechnologien. 

Ein tiefes Gespür für Menschen ist für erfolgreiche Trainings unabdingbar, so ihre Erfahrung. Dies gilt auch unabhängig von der Plattform, die genutzt wird: Präsenz, Live Online oder hybrid. 

Insbesondere über ihre Arbeit im hybriden Format möchten wir heute sprechen; im virtuellen Raum YuLinc treffen wir uns erneut.

Das erste Interview finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.

Trainerin Inga Geisler | Das zweite Interview

Für die netucate systems GmbH führte Édith Kosmehl das Interview durch.

netucate:  Inga, wir sprechen heute nun zum zweiten Mal. Ich freue mich sehr und bedanke mich herzlich für die Zeit, die du mir erneut widmest! 

Inga Geisler:  Die Freude ist wieder ganz meinerseits. Einige Fragen waren noch offen, diese beantworte ich dir sehr gern.

netucate:  Genau. Magst du das Format „hybride Veranstaltungen“, das du seit einigen Jahren auch praktizierst, kurz illustrieren? Worum geht es und was macht den Unterschied?

Inga Geisler:  Hybrid bedeutet, dass verschiedene Lernformate zur gleichen Zeit stattfinden. Es ist eine Kombination aus Präsenz- und Live Online-Training. 

Der Unterschied liegt in der Methodik: Wenn alle im Präsenzraum sind, kann ich alle Reaktionen wahrnehmen. Bei hybriden Sessions hingegen habe ich zwei Gruppen: Die Gruppe in Präsenz nimmt sich untereinander wahr, die Online-Gruppe ebenfalls untereinander. Als Trainerin bin ich auch nicht zwangsläufig selbst vor Ort; auch das ist hybrid. Wichtig ist, dass das Konzept auf das Format passt: technisch plus methodisch/didaktisch. 

netucate:  Weshalb ist „hybrid“ das Trend-Format für Veranstaltungen, kannst du das beleuchten?

Inga Geisler:  Der Bedarf von Unternehmen, Live-Online-Veranstaltungen durchzuführen, wächst seit den Pandemie-Jahren unaufhörlich, aber auch Präsenz bleibt wichtig. Die Organisationen müssen ihre Mannschaften bisweilen quer durch den Globus zusammenhalten, über die Grenzen hinaus Teams bilden und auch ausbilden. Die Herausforderungen sind aufgrund der Distanz beachtlich, jedoch lassen sie sich durch hybride Veranstaltungen bewältigen. Denn die Menschen bevorzugen – wo es möglich ist – sich vor Ort zu treffen für einen intensiveren Austausch.

netucate:  Als Profi-Trainerin meisterst du zwangsläufig sämtliche Veranstaltungsformate. Was ist aber mit den Teilnehmenden: Kommen eigentlich Alt & Jung gleichermaßen klar mit hybriden Umgebungen? 

Inga Geisler:  Es ist meiner Erfahrung nach keine Frage des Alters. Neulich hatte ich ein hybrides Training, da waren 6 Menschen vor Ort, 6 weitere zugeschaltet. Für die Gruppenarbeiten schalteten sich die Teilnehmenden in Breakout-Sessions/Arbeitsgruppenräume zusammen. Einige Menschen, auch unter den jüngeren, fanden es erstmal suspekt, in einer hybriden Umgebung zusammenzukommen. Bei allen Beteiligten ist vorrangig eine hohe Toleranz erforderlich. 

netucate:  Was ist deine besondere Methodik bei hybriden Sessions? Bist du als Trainerin dann „anders“?

Inga Geisler:  Im hybriden Setting richte ich meine Aufmerksamkeit möglichst auf beide Gruppen gleichermaßen. Damit ich die Onliner nicht übersehe, arbeite ich vorzugsweise mit dem „Buddy-Prinzip“: 1 Teilnehmer online wird einem Teilnehmenden in Präsenz „zugeteilt“. Beide sind füreinander verantwortlich, z. B. wenn der eine die Hand hebt oder seine Kamera nicht in die richtige Richtung platziert. Es geht also um ein Voneinander und um ein Miteinander. 

Was meine Rolle betrifft, als Trainerin stehe ich nicht im Mittelpunkt. Eher gebe ich die Struktur vor, ich begleite die Teilnehmenden. Ich verstehe mich als Lernbegleiterin, lasse Gruppen zusammenwachsen. 

netucate:  Wo siehst du den größten Unterschied zwischen Präsenz und hybrid? 

Inga Geisler:  In Präsenz sind die Teilnehmenden greifbarer. Beispielsweise komme ich gerade von einem 4-Tage-Workshop vor Ort. Man trifft sich, um kollaborativ an Themen zu arbeiten, man macht aber auch zusammen Pause, trinkt gemeinsam Kaffee. Das hat man bei Remote oder hybrid natürlich nicht. 

Doch hybrid ist die einzige Antwort auf die Frage: Was mache ich dann, wenn ich eine Präsenz-Veranstaltung organisiere, dennoch nicht alle Teilnehmenden vor Ort sein können?

Hybrid als Mix aus Präsenz und Live Online wird deshalb vermehrt angeboten, und es werden immer mehr Erfahrungen gesammelt, am Format gearbeitet. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Die hybride Veranstaltung verbindet die Vorteile aus der Präsenz und gibt dabei allen eine Chance, die nicht vor Ort sein können. 

Ich denke da zum Beispiel an viele Bildungsträger, deren Kurse vor Ort nicht ausgebucht sind. Diese müssten abgesagt werden, wenn nicht Teilnehmende online dabei sind aufgrund von größeren Distanzen zum Veranstaltungsort.

netucate:  Welche ist die größte Herausforderung für dich als Trainerin, wenn du Teilnehmenden hybrid schulst?

Inga Geisler:  Da muss ich nicht lange nachdenken: Die größte Herausforderung bei hybriden Sessions ist, aufmerksam zu sein und zu bleiben, den Text-Chat in Echtzeit wahrzunehmen und sich auf beide Gruppen gleichzeitig zu konzentrieren. 

netucate:  Aus welchem Grund bzw. wie gehen Unternehmen vor, die sich für hybride Sessions entscheiden? 

Inga Geisler:  Wenn Präsenz wichtig erscheint, prüft das Unternehmen als Erstes, ob die Raumgegebenheiten passen und ob diese Präsenz wirklich Mehrwert bietet: Beispielsweise entstehen zwischenmenschliche Beziehungen in Präsenz schneller. Oder es wird an der Maschine gearbeitet.

Wenn nun festgestellt wird, dass die Mehrheit der Teilnehmenden vor Ort sein kann, entscheidet man sich für ein hybrides Training. Alle, ob nah oder fern, können an der Veranstaltung teilnehmen.

netucate:  Zur Teambildung, zum Zusammenwachsen brauchen wir eine emotionale Ebene. Diese ist bei Hybrid-Sessions auch gegeben, wenn ich dich richtig verstehe?

Inga Geisler:  In der Tat! Um miteinander arbeiten zu können, muss emotionale Nähe dabei sein. Live Online und hybrid sind ebenso gut wie Präsenz, bei der alle Teilnehmenden die gleichen Bedingungen haben.

netucate:  Magst du zum Schluss kurz erläutern, worauf es bei Hybrid-Sessions wirklich ankommt, damit die Veranstaltung erfolgreich ist?

Inga Geisler:  Wichtig ist, das eigene Mindset auf hybrid anzupassen: Bin ich offen, bin ich mutig, traue ich mich heran, bin ich offen für Fehler? Das Hybrid-Format braucht eine grundsätzliche Lust auf gemeinsame Erfahrungen, nicht nur inhaltlich, sondern auch experimentell. 

netucate:  Das sind klare Worte! Ich danke dir sehr für dieses Gespräch und wünsche dir viel Erfolg weiter!

Inga Geisler:  Mir hat unser Austausch auch sehr gefallen, ich bedanke mich herzlich für dein Interesse!


Weitere Infos gibt es hier: 

netucate systems GmbH
https://www.netucate.com/

Inga Geisler
human.digitial.learning
https://ingageisler.de

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